Gebärmutterkörperkrebs

Hier findest du Informationen über Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom), dessen Behandlungsmöglichkeiten und den Ablauf der Nachsorge.

Fakten

  • Am häufigsten sind Frauen (ca.80 %) nach den Wechseljahren (Menopause) betroffen.
  • Der Tumor macht sich schon früh durch Blutungen bemerkbar. Eine Blutung oder blutiger Ausfluss nach Beginn der Menopause ist darum immer verdächtig.
  • Bei 90 % der Fälle handelt es sich um Krebs der Gebärmutterschleimhaut. Einige andere, seltenere Krebsformen, die sich in der Muskelschicht entwickeln heißen Uterussarkome.
  • In Österreich erkranken etwa 850 Frauen an einem Gebärmutterkörperkrebs.

Tumorstadien

Vorstufen oder Frühformen, eine sogenannte Endometriumhyperplasie ohne Atypien ist eine gutartige Erkrankung. Sie wird nur bei Beschwerden, wie einer anhaltenden Blutung behandelt.

Der Gebärmutterkörperkrebs zeigt sich in vier Stadien, die nach der sogenannten TNM Klassifikation oder nach der FIGO-Klassifikation eingeteilt werden.
In allen vier Stadien gibt es Untereinteilungen, die die Eindringtiefe ins Gewebe beschreiben. Die endgültige Einteilung des Tumorstadiums erfolgt in der Regel nach der Operation.
Im Stadium T1 und I beschränkt sich der Tumor auf den Gebärmutterkörper.
Im Stadium T2 und II hat sich der Tumor auf den Gebärmutterhals, jedoch nicht über die Gebärmutter hinaus ausgebreitet.
Im Stadium T3 und IIIb ist bereits eine lokale Ausbreitung auf die Eierstöcke, die Scheide oder die Parametrien erfolgt.
Im Stadium T3 und IIIc hat der Tumor Metastasen in den Beckenlymphknoten oder Lymphknoten neben der Hauptschlagader gebildet.
Im Stadium T4 und IV ist die Ausbreitung bereits über das kleine Becken erfolgt bzw. in angrenzende Organe (Harnblase, Darm) eingebrochen.
Im Stadium T4 und IVb hat der Tumor Fernmetastasen in andere, örtlich weiter entfernte Organe gebildet.
Neben der Ausbreitung und Tumortyp wird noch der Differenzierungsgrad der Krebszellen angeführt. Die Einteilung geht von G1 (gut ausgereiftes, weitgehend normales Gewebe) bis G3 (undifferenziertes Gewebe). Endometriumkarzinome vom Typ II sind immer als G3 eingestuft.

Behandlungsmöglichkeiten

Operation

Die Basistherapie beim Gebärmutterkörperkrebs ist immer eine Operation. Die Entfernung der Gebärmutter wird Hysterektomie genannt.
Der Umfang der Operation hängt ab von der Art, Lage und Ausbreitung des Tumors sowie vom Krankheitsstadium ab. Die Standardoperation erfolgt meist über Unterbauchlängsschnitt oder Bauchspiegelung und umfasst mindestens eine Gebärmutterentfernung, sowie Entfernung der Eierstöcke und der Eileiter beidseits. Bei einer fortgeschrittenen Situation werden zusätzlich Lymphknoten, weitere Organe und das Gewebe im kleinen Becken weggenommen (radikale Hysterektomie bzw. Wertheim Operation).
Nur in Ausnahmefällen wird auf eine Operation zugunsten einer anderen Behandlungsmethode verzichtet.

Radiotherapie / Strahlentherapie

Brachytherapie (Bestrahlung von innen): Hier wird ein zylinderförmiges Röhrchen in den oberen Bereich der Scheide oder direkt eingelegt. Vorteil dieser Therapieform ist, dass sich die Strahlungsquelle nahe am Tumor befindet und das umliegende Gewebe weitgehend geschont wird. Im Allgemeinen treten wenig Nebenwirkungen auf. Durchschnittlich 3- 6 Applikationen.
Eine externe Bestrahlung „von außen“ wird durchgeführt, wenn der Gebärmutterkörperkrebs zu weit fortgeschritten, nicht vollständig entfernt werden konnte oder bei einem Rückfall. Die Therapiedauer beträgt 5-6 Wochen, mit bis zu 5 Einheiten pro Woche.

Chemotherapie

Diese Therapieform kommt erst bei einem fortgeschrittenen Tumor ab Stadium III zum Einsatz, wenn sich der Krebs auf das umliegende Gewebe, in Beckenlymphknoten oder in andere Organe ausgebreitet hat. Immuntherapien bzw. zielgerichtete Therapien zeigen gute Wirksamkeit.

Antihormonelle Therapie

Diese Therapieform dient dazu, ein hormonabhängiges Wachstum von Tumorzellen zu hemmen. Eingesetzt wird sie v.a. im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen in anderen Organen.

Die Nachsorge

Nachsorgeuntersuchungen beginnen nach Abschluss der Erstbehandlung. Dies umfasst 3-12 monatliche Untersuchungen, die abwechselnd an der Klinik und bei ihrem betreuenden niedergelassenen Gynäkologen/In durchgeführt wird.

Der Nachsorgeplan

1. – 3. Jahr

Gespräch, körperliche Untersuchung: vierteljährlich,

Durchführung einer rektovaginalen Palpationsuntersuchung.

Weitere Bildgebung u. Ä.: nur bei Verdacht auf Rezidiv und/oder Metastasen bzw. Therapienebenwirkungen

 

ab 4. Jahr

Gespräch, körperliche Untersuchung: halbjährlich,

Durchführung einer rektovaginalen Palpationsuntersuchung.

Weitere Bildgebung u. Ä.: nur bei Verdacht auf Rezidiv und/oder Metastasen bzw. Therapienebenwirkungen.

 

ab 6. Jahr

Gespräch, körperliche Untersuchung: halbjährlich,

Durchführung einer rektovaginalen Palpationsuntersuchung.

Weitere Bildgebung u. Ä.: nur bei Verdacht auf Rezidiv und/oder Metastasen bzw. Therapienebenwirkungen,

 

Der Zeitplan für die Untersuchungen gilt nur für symptomfreie Patientinnen. Stellen Frauen selbst Veränderungen fest oder treten Beschwerden auf, können sie sofort einen Termin bei ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt vereinbaren und sollen nicht auf den nächsten Kontrolltermin warten.